Die Welt der Finanzen erfährt kontinuierliche Veränderungen und dies hat auch Auswirkungen auf Family Offices. Die kürzlich durchgeführten Family-Office-Report von Blackrock 2023 zeigt auf, wie Family Offices (FOs) ihre Investmentstrategien an die gegenwärtigen Marktbedingungen anpassen und auf die wandelnden ökonomischen Trends reagieren.
Die Ergebnisse der Umfrage deuten darauf hin, dass FOs mit einem höheren zu verwaltenden Vermögen optimistischer in die Zukunft blicken. Diese Tendenz spiegelt sich auch in den verschiedenen Stimmungslagen der FO-Entscheidungsträger aus unterschiedlichen geografischen Regionen wider. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass 75 Prozent von den FOs mit einem zu verwaltenden Vermögen von unter 500 Millionen eher pessimistisch in die Zukunft blicken. Wenn das Vermögen jedoch im Milliardenbereich lag, äußerten lediglich 44 Prozent eine eher pessimistische Haltung in Bezug auf den makroökonomischen Ausblick. Zusätzlich zeigte sich, dass Family-Office-Verantwortliche aus Asien oder Lateinamerika deutlich optimistischer eingestellt waren im Vergleich zu ihren europäischen und nordamerikanischen FOs.
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage haben FOs reagiert und ihre Investmentstrategien an die neue Marktsituation angepasst. Diese Anpassungen wurden vor allem aufgrund von Inflation, steigenden Zinsen und der Zunahme an Renditequellen vorgenommen. Eine bemerkenswerte Zahl: Fast die Hälfte der befragten FOs (46 Prozent) passte ihre Investmentstrategie an die veränderten Marktbedingungen an, im Vergleich zu nur 23 Prozent im Jahr 2020. Die steigende Inflation, höhere Zinsen und die Vielfalt der Renditequellen wurden als Hauptgründe für diese Anpassungen genannt.
Alternativanlagen bleiben gefragt, insbesondere aufgrund ihres attraktiven Renditepotenzials. Es zeigt sich jedoch, dass Hedgefonds in letzter Zeit an Beliebtheit verloren haben. In der Umfrage äußerten viele FOs Enttäuschung über die Renditen von Hedgefonds. Gleichzeitig plant fast die Hälfte der FOs in Europa, ihre Allokation in Infrastrukturinvestitionen zu erhöhen. Auch Private Credit und Direktinvestitionen in Private Equity bleiben gefragt. Es ist interessant festzustellen, dass primäre Anlagevehikel für Private Credit und Private Equity bei jeweils rund 80 Prozent der FOs bevorzugt werden, während Dachfonds nur einstellige Zustimmungswerte erhalten.
Trotz dieser Anpassungen stehen FOs vor Herausforderungen, darunter die schwierige Marktlandschaft und die Herausforderung, die richtigen Anlageideen und Deals zu identifizieren.
Die Untersuchung hebt auch hervor, dass US-amerikanische FOs offener für alternative Anlagen sind. Nordamerikanische FOs weisen mit 43 Prozent eine deutlich höhere Allokation für Alternativanlagen auf als ihre Kollegen in Lateinamerika und Asien mit 30 Prozent.
Insgesamt zeigt die Analyse, dass FOs in einer sich ständig wandelnden und komplexen Finanzwelt agieren. Eine flexible Anpassung ihrer Strategien und eine offene Haltung gegenüber neuen Entwicklungen sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu bleiben.
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